BDM-Milchviehbereisung mit dem Agrarminister

Alle bestellen – aber wer bezahlt?

 

Milchviehhalter zwischen Wettbewerbsdruck und gesellschaftlichen Anforderungen

 

„Die Stimmungslage vieler Landwirte in Schleswig-Holstein ist gespalten“, mit diesen Worten begrüßte Kirsten Wosnitza, Milchbäuerin und Landesteamleiterin des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter BDM e.V. Minister Habeck und weitere Gäste der diesjährigen Milchviehbereisung des BDM. Düngeverordnung, Antibiotikaeinsatz, Tierhaltung, Gülle- und Silagelagerung – das sind nur einige Bereiche in denen die Gesetzgeber von Bund und Ländern gravierende Veränderungen planen.

 

„Auf uns kommen Anforderungen aus Umwelt-, Klima- und Tierschutz zu, die die Landwirte genauso beschäftigen wie andere Gruppen in unserer Gesellschaft“, so Kirsten Wosnitza. „Gleichzeitig erwartet man, dass wir unsere Kosten in der Milchproduktion laufend senken, um mit dem steigenden Wettbewerbsdruck auf den globalen Märkten fertig zu werden. Dieses Dilemma können wir nicht alleine lösen, dafür brauchen wir ein deutliches Engagement von Politik und Gesellschaft.“

 

Wie die Zusammenarbeit und Lösungen aussehen könnten, diskutierte der BDM auf seiner Veranstaltung im Kreis Schleswig-Flensburg. Anwesend waren nicht nur Landwirtschaftsminister Habeck, sondern viele Vertreter aus Landwirtschaft, Kirche, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und gesellschaftlichen Gruppen. Die Praktiker hatten zunächst das Wort. Familie Völkers in Klappholz hält ihre 120 Milchkühe und den Jungrinderbestand auf Stroh. „Es macht uns einfach Freude bei der Arbeit zu sehen, wie wohl sich die Tiere auf den Strohflächen fühlen“, beschreibt Maike Völkers ihre Motivation zu diesem sehr tierfreundlichen aber aufwendigen Haltungsverfahren. Was die Zukunft unter dem stetig steigenden Kostendruck bringt, ist ungewiss. So sieht Sohn und Junglandwirt Tim Völkers dieses Haltungsverfahren durch die hohen Kosten für die Fläche und somit für das Stroh, aber auch den hohen Arbeitsbedarf gefährdet. „Die Politik muss sich etwas einfallen lassen, wenn sie solch eine Haltung unserer Kühe weiterhin möglich machen will“, beschreibt Tim Völkers die Situation.

 

Auch die Langsee Milch GbR in Süderfahrenstedt schaut kritisch in die Zukunft. In den letzten Jahren wurde auf dem Betrieb in neue Technik und Haltungsverfahren für gut 150 Kühe investiert. „Der Neubau hat einen großen Einfluss auf den Gesundheitsstatus unserer Tiere“, freut sich Junior Björn Mattsen gerade auch angesichts kommender Anforderungen im Medikamenteneinsatz. Die geplante Änderung der Düngeverordnung oder Verschärfungen bei der Lagerung von Gülle und Silage werfen aber neue Fragen bei dem jungen Milchviehhalter auf: „Wie sollen wir das alles auf einmal leisten? Die Investitionen in Tierwohl müssen über viele Jahre ermolken werden. Für die anderen Maßnahmen brauchen wir für unsere Betriebe realistische Anpassungsfristen, in denen wir die neuen Anforderungen erfüllen können.“

 

Im Anschluss an die Betriebsbesichtigungen stellte Dr. Karin Jürgens vom Büro für Agrarsoziologie und Landwirtschaft anhand von Daten und Fakten zur wirtschaftlichen Situation der Milchviehhalter dar, dass sich die reale Einkommenssituation der Milchviehbetriebe trotz aller Strukturmaßnahmen in den letzten 20 Jahren nicht verbessert hat. Für viele überraschend hat eine aktuelle Studie sogar ergeben, dass das Einkommen bei den größeren Milchviehbetrieben in Wachstums- und Intensivregionen zwar deutlich höher ist, als Preis aber ein höherer Verschuldungsgrad in Kauf genommen werden müsse. „Ohne eine längerfristig verbesserte Milchpreissituation wird sich die wirtschaftliche Lage der Milchviehbetriebe nicht stabilisieren“, so das Fazit der Studie von Dr. Jürgens.

 

„Die Landwirte müssen ihre Zukunft selbst gestalten – sie sitzen dabei in einem Boot mit den Verbrauchern“, eröffnete Jutta Weiß, Kommunikationsberaterin der Agentur franzgrosse Kommunikation, ihren Vortrag über die Handlungsoptionen der Milchviehhalter. „Solange die Landwirte nicht in die Lage versetzt werden, die Menge der produzierten Milch in Europa aktiv an die Nachfrage anzupassen, wird kein ausreichender Preis zu erzielen sein, um unsere Milchproduktion nach den gewünschten und weltweit höchsten Standards zu sichern.“ Weiß zeigte sich dennoch optimistisch: Viele gesellschaftliche Gruppen hätten diese Zusammenhänge bereits erkannt und würden die Milchviehhalter in ihren Forderungen unterstützen. Diese Chance müssten die Landwirte aufgreifen und aktiv werden.

 

 

„Wenn die Gesellschaft das bereits erkannt hat, ist es umso notwendiger, dass sich Minister Habeck auch weiterhin über die Gestaltung der Landespolitik hinaus engagiert und sich intensiv für eine Marktgestaltung auf europäischer Ebene einsetzt, die den Milchviehhaltern ermöglicht, ihre Milchmengen flexibel an die Nachfrage anzupassen und so auf dem Markt kostendeckende Preise zu erzielen. Dazu gehört es auch, sich für neue Marktkriseninstrumente einzusetzen, mit denen nach dem Wegfall der Quote Milchmarktkrisen rechtzeitig begegnet werden kann“, schlussfolgerte Achim Schoof, stellvertretender Landesteamleiter, am Ende der gut besuchten Veranstaltung.

 

 

 
Kommentare: 10 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Schmitz jürgen (Dienstag, 18 März 2014 10:52)

    Auf Bild Online war ein Bericht über den Preiskampf bei Aldi mit den anderen Discountern.Der BBV Präse stellte klar das es sich um Lockangebote handle.Das Aldi benutzt um mehr Käufer gegenüber den Mitbewerbern in seine Läden zu locken.Die einzelnen Verträge mit den Molkereien laufen noch.Es bestand kein Grund die Butterpreise zu senken.
    Hansi Foldenauer sprach von Preissenkungen beim Butter,Joghurt,Käse er versucht die Preise nach unten zu reden damit der BDM seine Festpreis Ideologie wieder unter die Bauern schmeißen kann.Diese Situation erinnert mich an 2012.
    Dabei bringt er die Molkerei Vertreter die mit dem LEH verhandeln in eine schlechte Verhandlungsposition ebenso die Vertreter von den MEG´s und Liefergemeinschaften die mit Molkereien verhandeln müssen.
    Das ist blinder Fanatismus.Übrigens ist der Foldenauer kein aktiver Landwirt mehr.
    Obwohl das der BDM immer groß propagiert da sich aktive Milchbauern für Aktive einsetzen.
    Bitte versucht´s neutrale BDM ler mit guten Argumenten zum Nachdenken bzw.zum Austritt zu bewegen.So kann man diesem Verband das Wasser abdrehen bevor noch mehr Schaden anrichtet.

  • #2

    Detmar Kleensang (Dienstag, 18 März 2014 14:35)

    Mich deucht, da liegt eine etwas falsche Wahrnehmung bei Dir vor, Jürgen. Was der BBV-Präsi klarstellt und was der Realität entspricht sind zwei verschiedene Dinge. Bei den letzten Preissenkungen im Milchsegment handelt es sich mitnichten um Lockangebote, sondern um dauerhafte Preissenkungen. Ob die Verträge noch laufen ist das eine, wie lange sie noch laufen und welche Abschlüsse in welcher Höhe dann demnächst gemacht werden sind andere Fragen.
    Man braucht nur den Markt beobachten, um die Antwort zu finden: Das Exportgeschäft mit Russland ist zum Erliegen gekommen, neue Absatzmärkte sind noch nicht gefunden. Also drückt diese vormals nach Russland verbrachte Produktionsmenge auf dem Heimatmarkt Da ist es nur logisch, dass der LEH erstmal die Preise senkt. Die Molkereien wollen da verkaufen. Sie müssen, da es sich um nur im beschränktem Maße lagerfähige Produkte handelt. Also darf der LEH schon mal damit rechnen, bei künftigen Abschlüssen niedrigere Preise aushandeln zu können. Ein sehr guter Grund, schon jetzt die Preise zu senken.
    Die Molkereivertreter sind also schon jetzt in einer äußerst bedenklichen Verhandlungsposition, allein aufgrund der aktuellen Marktverhältnisse. Und selbst Gerd Sonnleitner hatte zu seinen Tagen schon immer gesagt, dass er den Markt nicht beeinflussen könne. Wie soll es da ein Herr Foldenauer können? Das wäre unlogisch.
    Übrigens frage ich mich, was das soll, dass Foldenauer kein aktiver Landwirt mehr ist. Das ist der BBV-Präsi wohl auch nicht mehr. Der DBV-Präsi jedenfalls garantiert nicht. Und auch ein Herr Nüssel oder sonstige vom DRV oder MIV, die sich munter zum Thema äußern, sind allesamt keine aktiven Landwirte. Ich sehe da keinen Zusammenhang, wer was sagen darf und wer was nicht.
    Übrigens wurde hier bereits in ehemaligen Kommentaren deutlich, dass es einigen Lesern nicht gefällt, dass ich selber etwas zum Thema sage. Und das wo ich doch sogar aktiver Landwirt bin! Also nachvollziehbar ist eine solche Argumentation jedenfalls nicht!
    Ansonsten ist dies hier natürlich keine BDM-Seite, sondern meine eigene. Auf der ich unter anderem von BDM-Aktivitäten berichte wie von solchen des Bauernverbandes und der Milchindustrie. Noch neutraler geht es kaum mehr. Selbstverständlich wird mich niemand an einer eigenen Meinungsbildung und Meinungsäußerung hindern können.
    Dem BDM kann man jedenfalls nicht das Wasser abdrehen. Selbst ich könnte das nicht. Und wieso sollte ich auch? Er ist der einzige Berufsverband, der offen und ehrlich die Probleme in der Milchwirtschaft und Milchpolitik anspricht. Etwas, was vom Mitbewerberverband viel zu lange nicht getan wurde. Und selbst jetzt nicht mit der gebotenen Sorgfalt und Ehrlichkeit erfolgt.
    Was man übrigens auch wieder bei der Demo in Kiel zum Erhalt des Schlachthofes Bad Bramstedt beobachten konnte. Der Landes-Präsi sagte, die Rinder müssten dann in andere Bundesländer verbracht werden, wenn der Schlachthof geschlossen bliebe. Geflissentlich ignoriert hatte er bei dieser Aussage die vielen anderen Schlachthöfe in Schleswig-Holstein. Die existieren in seiner Denke offenbar nicht mehr!?
    Und der Landes-Vizepräsi Lüschow führte die Angestellten des Schlachthofes vor das Landeshaus, vermutlich weil er selber Angst um seine persönlichen Nebeneinkünfte als Aufsichtsratsvorsitzender von Vion-Bad Bramstedt hatte?!
    All das ist kein ehrlicher Umgang mit landwirtschaftlichen Problemen. Weder in Richtung von uns Bauern noch in Richtung der Öffentlichkeit. Solche "Versehen" sollten künftig besser nicht mehr passieren, wenn die Bauernschaft noch ernstgenommen werden soll.

  • #3

    Jens Persian (Mittwoch, 19 März 2014 11:04)

    Ich mach mir da wenig Sorgen! Dafür bin ich in einer Organisation, die sich um die Vermarktung kümmert. Natürlich werden wir Schwankungen beim Milchpreis haben. Die Fundamentaldaten sprechen aber für uns:

    1. Immer mehr Menschen auf der Welt --> Jedes Jahr 80.000.000 mehr (so viel Einwohner hat Deutschland)
    2. Immer mehr Menschen, die sich Luxus leisten koennen
    3. Immer weniger landwirtschaftliche Flaeche
    4. Aufgrund knapper Energierohstoffe, Energieerzeugung aus Biomasse notwendig.
    5. 2/3 der LN auf der Welt sind Gruenland

  • #4

    Schmitz Jürgen (Mittwoch, 19 März 2014 13:56)

    Herr Kleensang sie sind in punkto Russland an falsche Info´s gekommen.Es liefern nur noch 2 Bundesländer nach Russland.Der Rest ist gesperrt.Wenn sie die restlichen sperren würde es uns nicht groß treffen.Weil andere internationale Märkte es auffangen würden.
    Auch sind ihre Aussagen falsch das der BBV Präsident Heidl,DBV Präsident Rukwid keine aktiven Landwirte mehr sind.Herr Nüssel isteh im Rentenalter.
    Eines vergessen sie in Punkto Foldenauer.Die folgende Woche drauf gingen Preise für Butter,Schnittkäse,Molkepulver leicht zurück(Laut AMI).Die Einkäufer gehen im Moment in eine abwartende Haltung weil sie hoffen das die Preise fallen bzw.Niedrige Verträge abgeschlossen werden.Und dann redet dieser Mensch noch die Preise in den Keller.Auf solche dummen Aussagen warten die doch nur.Man kann nur hoffen das die Exporte gut laufen dann verpuffen solche Aktionen ziemlich schnell.Das müssen sie doch zugeben.
    Ihre Verdächtigungen an Herr Lüschow ist eine plumpe Unterstellung für die es keine Beweise gibt.Er setzt sich für den Erhalt des Schlachthofes ein.Man muss nun mal aktzeptieren das die Zeiten in dem man in Dorf Schlachthäusern geschlachtet hat vorbei sind.Es gibt zwar ein paar noch ,aber die Auflagen sind enorm hoch.
    Ich frage mich warum,sie immer eine kritische Haltung gegen den Schlachthof einnehmen.Liegt es daran das in SH kaum noch BDM MItglieder gibt?Das sie den Landwirten eins auswischen wollen?Ich verstehe ihre Haltung nicht,es geht doch um einen Schlachthof Erhalt für alle Landwirte.
    MFG
    Jürgen

  • #5

    Detmar Kleensang (Mittwoch, 19 März 2014 17:21)

    Moin Jürgen!
    Ja, das kann ich mir vorstellen, dass Du meine Haltung nicht verstehst. Kein Wunder, denn schliesslich beruht Deine Annahme darüber, was meine Haltung wäre, auf falschen Vorstellungen. Oder Unterstellungen! Ansonsten dürftest Du mir gerne mal aufzeigen, wo ich hier irgendetwas kritisches zum Schlachthof Bad Bramstedt geäußert hatte bzw. dass dieser geschlossen werden soll. Da wirst Du nur nichts finden, weil ich dergleichen nie irgendwo geäußert hatte.
    Du bildest Dir also ein, ich hätte irgendwas gesagt oder geschrieben. Und darüber regst Du Dich auf? Unehrlicher geht es doch nicht mehr!
    Ich bin nur niemand, der den Schlachthof des Schlachthofes wegen erhalten sehen möchte, unabhängig davon, was dort eventuell für ein Schindluder mit unseren Tieren getrieben wird! Ich habe immer gesagt, solche Zustände haben beseitigt zu werden. Wenn VION dazu nicht in der Lage oder nicht Willens ist wird sich wohl jemand anders finden. Vielleicht sogar jemand, der den Schlachthof in Bad Bramstedt fortführen möchte.
    Jedenfalls werde ich sicher keine Tiere zu einem Schlachthof liefern, der mit ihnen nicht ordentlich umgeht.
    Wenn Du, ganz egal was ist, den Schlachthof einfach nur erhalten sehen möchtest, kann ich daraus nur schliessen, dass Dir der Umgang mit Deinen Tieren völlig schnurz ist sobald sie Deinen Hof verlassen haben. Zumindest ab dem Zeitpunkt. Das würde allerdings ein sehr trauriges Bild unserer tierhaltenden Landwirtschaft abgeben in der Öffentlichkeit. Das solltest Du bei all dem bedenken.
    Ich meine, solche Negativ-Publicity können wir nicht brauchen!
    Und das alles ist auch etwas, dass Peter Lüschow bedenken sollte bei allem, was er zum Thema VION äußert. Tut er es nicht könnte sein Berufsstand genauso Schaden erleiden wie unsere gesamte Tierhaltung.
    Zusammengefasst: Schlachthof erhalten? Ja! Um jeden Preis? Nein! Es muss schon ordnungsgemäß ablaufen oder eben gar nicht!

    Zum Thema Russland: Welche beiden Bundesländer liefern denn noch nach Russland? Bist Du besser informiert als ich? Dann hättest Du die beiden ja gleich aufzählen können.

    Und zum Thema Foldenauer (Dein besonderes Interesse an dieser Person lässt mich vermuten, es handele sich bei Dir um Dirk Eckern, der schon früher durch blinden Hass gegen diese eine Person auffällig wurde, so auffällig, dass man ihn bei topagrar rausgeschmissen hatte): Es wundert mich, wie Du dieser einen Person etwas nachzusagen versuchst, was bei Joachim Rukwied oder vor ihm Gerd Sonnleitner immer für absolut unmöglich gehalten wurde. Du meinst also, Foldenauer wäre im beeinflussen der Marktpreise wesentlich erfolgreicher als Rukwied und Sonnleitner es je waren! Erstaunlich!
    Bedenken sollte man allerdings auch die Wirkrichtung von Marktprognosen. Gerade wenn man am Markt teilnehmen möchte ist dies besonders wichtig: Denn das schlechte Marktprognosen über die Produktion die Preise fallen lassen ist in der Wirtschaft eher ungewöhnlich. Gute oder gar überzogene Marktprognosen dagegen lassen die Marktpreise regelmäßig fallen. Das Ursache-Wirkung-Prinzip ist ein anderes als Du es hier darstellst. Allenfalls gibst Du mit Deiner Argumentation zu, dass Foldenauer mit seiner Markteinschätzung richtig gelegen hatte.

    Wieso bist Du Dir eigentlich so sicher, dass es keine Beweise für die Verwicklungen Peter Lüschows Mit VION Bad Bramstedt gibt? Dass VION dem niederländischen Bauernverband gehört und unter anderem ein DBV-Vize-Präsident im dortigen Aufsichtsrat sitzt ist doch auch hinlänglich bekannt.
    Ich finde es nur um so erstaunlicher, dass solche Missstände auf Schlachthöfen vorkommen können, in denen so hochrangige Bauernverbandsvertreter im Aufsichtsrat sitzen. Die sollten doch eigentlich für einen ordentlichem Umgang mit unseren Tieren sorgen. Haben die alle geschlafen oder war es ihnen egal, wenn nur die Bezahlung ihrer Posten stimmt?

    Ansonsten stimme ich Dir aber teilweise zu. Heidl ist wohl noch der einzige aus der Runde, den man am ehesten als aktiven Landwirt bezeichnen kann. Rukwied hat wie Sonnleitner vor ihm keine Zeit für die Führung seines Betriebes. Er mag vielleicht noch als Eigentümer geführt werden, vielleicht gar als Betriebsleiter. Bewirtschaftet wird sein Betrieb aber mittlerweile von anderen. Wäre es nicht so würde ich mir Angesichts seines Reisepensums ernsthafte Sorgen um seinen Tierbestand machen.
    Es macht schon einen Unterschied, ob man nur auf dem Papier als Betriebsleiter steht, oder ob man auch tatsächlich auf dem Hof arbeitet. Für letzteres hat Rukwied vielleicht noch mal an einem ruhigen Wochenende Zeit, als Freizeitbeschäftigung und um seien Jetlag auszukurieren. Ich dagegen gehe jetzt wieder melken. Schönen Abend noch!

  • #6

    Schmitz Jürgen (Mittwoch, 19 März 2014 20:39)

    Der Vergleich mit Rukwied hinkt.Denn Herr Schaber hat auch einen Hof zu Hause der Ihm gehört.Aber von seinem Kinder bzw.Ehefrau bewirtschaftet wird.Er ist auch unterwegs kannst diesen Vergleich in die Tonne klopfen.
    Das Sie Herrn Lüschow weil er im Aufsichtsrat sitzt verantwortlich machen für das Fehlverhalten im Schlachthof ist schon ziemlich weithergeholt.Er ist schließlich nicht Geschäftsführer und für das Tagesgeschäft verantwortlich.Das ist kein Beweis.Herr Kleesang ich wäre an ihrer Stelle ein bißchen vorsichtiger mit solchen Aussagen.Der Schuss kann sonst schnell nach hinten losgehen.Außer du legst einen Beweis vor.
    Das war mir schon klar das sie das Verhalten von Herr Foldenauer bis zum letzten Schuss verteidigen.Noch nie was von" Marktpsyche" gehört?Wenn ein selbst ernannter Bauernvertreter die Preis nach untern redet fehlen einem die Worte.Das wäre das gleiche Beispiel wenn Verdi bei Lohnverhandlungen weniger fordern würde.
    Das Problem ist ihr lebt in einer Weltanschauung die mit der Realität absolut nichts zu tun hat.Festpreise ob 40 oder 50Cent retten keinen Betrieb ob klein oder Groß.In Kanada was als Beispiel immer angeführt wird.Hat einen Strukturwandel von 10%!!Quotenkosten von 25$/kg.Da is mir doch lieber dieses System wie wir haben.Was Festpreise bewirken sehen wir an der Flächengier der Biogaser.
    Herr Kleesang sie haben mir die Frage zu Ihrer Stellung zu diesem Schlachthof nicht ausreichend beantwortet.Mit großer Sicherheit kann ich ausschließen das Herr Schwarz und Herr Lüschow den Schlachthof zu diesen Bedingungen weiterführen wollen.Aber sie sind die einzigen Führungspersonen eines Verbandes die die Mißstände abschaffen wollen und den Schlachthof weiterführen wollen.Sie halten sich bedeckt reden um den Heißen Brei herum.Warum beziehen sie hier nicht klar Stellung Ja oder Nein.Auch von der Führungsebene des BDM kommt nichts.Obwohl mit großer Sicherheit Landwirte betroffen sind.Mir dünkt die Führungsebene des BDM angefangen von HerrSchaber über Herrn Foldenauer,Frau Wosnitza oder Beiratsmitglied Herr Kleensang haben den Bezug zur Realität anscheinend verloren.Sie leben nur noch in einer Scheinwelt.Sie haben auch nicht gemerkt das sich Mitgliederzahl von 34000(2008)Quelle:Wikipedia.Zu 2013 Quelle TopAgrar halbiert haben.Es haben nicht alle Milchbauern die Mitglied sind aufgehört.Viele können sich mit euren Idealen nicht mehr identifizieren.
    Schönen Abend!
    P.S.Im BDM Terminkalender stand vor geraumer Zeit ein Termin Über:Einmaliges Melken!Das könnte dich doch interessieren.

  • #7

    Detmar Kleensang (Mittwoch, 19 März 2014 23:00)

    Zum brüllen komisch finde ich es, wie Du einen Vergleich als hinkend bezeichnest und als Argument dazu genauso einen Vergleich anführst. Ist Dir beim schreiben wohl nicht aufgefallen? Zu ärgerlich, dass es hier keine Editierfunktion gibt wie in topagrar…

    Welcher Schuss nach hinten los gehen kann wüsste ich allerdings schon gerne! Wenn Du das bitte etwas ausführen könntest? Danke!
    Beweise kann ich vorlegen, brauche es aber gar nicht mehr, da Du ja gerade selber gesagt hast, dass Peter Lüschow im Aufsichtsrat des Schlachthofes Bad Bramstedt sitzen würde. Ja, die deutsche Sprache ist zuweilen schwierig :-)

    Tja, und was das Preise nach unten reden angeht: Da wurde doch ständig behauptet, das ginge gar nicht. Wäre überhaupt nicht möglich! Wie soll es da plötzlich doch einer können?
    Mir fehlen ja regelmäßig die Worte, wenn Bauernverbandsfunktionäre oder solche vom Raiffeisenverband oder Milchindustrieverband kund tun, wie gut es den Bauern geht. Solche Zeichnen sorgen viel mehr dafür, dass uns unsere Preise gedrückt werden. Wozu sollten Verarbeiter und Handel nicht Gewinne von uns abgreifen, wenn es uns doch so gut geht? Also das Kapitel Marktpsyche würde ich an Deiner Stelle lieber selber noch mal nachschlagen.
    Des weiteren gehst Du ja munter von völlig falschen Annahmen aus. Entweder aus Dummheit oder mit Absicht, um andere zu diffamieren. "Festpreise" kann es jedenfalls nicht geben und niemand fordert dergleichen! Weshalb dann all Deine davon abgeleiteten Schlussfolgerungen kompletter Unsinn sind. Bevor Du also die Weltanschauung anderer kritisierst solltest Du Dir besser erstmal über Deine eigene irregeführte Wahrnehmung klar werden.
    Und dann wieder dieses lustige Spiel mit dem Fragen beantworten. Welche Frage habe ich denn noch nicht ausreichend beantwortet? Doch wohl etwa nicht die, warum ich "immer eine kritische Haltung gegen den Schlachthof einnehmen" würde? Denn auch diese Frage beruht bereits auf einer falschen Annahme von Dir. Genau genommen sogar von einer bösartigen Unterstellung! Denn andererseits hast Du mir meine früher gestellte Frage noch nicht ausreichend beantwortet, wo ich mich kritisch oder gar ablehnend zum Erhalt des Schlachthofes geäußert hätte! Du bist zuerst dran mit Fragen beantworten! Immer schön der Reihe nach! Du kennst das Spiel doch sicher noch aus topagrar.
    Was soll man sagen? Klare Stellung soll ich beziehen? Ja oder nein zum Erhalt des Schlachthofes? Vergiss es! Die Welt ist die so schwarz-weiß wie Du sie siehst. Im Falle des Schlachthofes hängt die Beantwortung dieser Frage allein davon ab, ob der Betreiber Willens und befähigt dazu ist, ordnungsgemäß mit angelieferten Tieren umzugehen. Etwas, dass wie Du selber sagst, Werner Schwarz und Peter Lüschow vom Bauernverband vermutlich ganz ähnlich sehen werden.
    Also bin ich mit diesen beiden ganz einer Meinung. Oder aber der Vorwurf, dass keine klare Stellung bezogen wird, würde auch diese beiden treffen.
    Vielleicht solltest Du einfach noch etwas mehr überlegen, bevor Du die Tasten bedienst ;-)

    Wa den verlorenen Bezug zur Realität angeht hast Du Dich jedenfalls gerade selber geoutet mit Deiner falschen Unterstellung, ich wäre Beiratsmitglied im BDM. Bin ich nicht. Der einzige, der damit in einer Scheinwelt lebt, bist Du selber! Du lügst Dir Dinge offenbar so sehr zurecht, dass Du sie selber schon glaubst. Und dann auch noch den Fehler begehst, begründet auf dieser falschen Wahrnehmung etwas gegen Bauern zu verteidigen, was diese selber wollen. Dämlicher geht es nicht mehr. So kann man sich das Leben auch selber schwer machen. Wäre aber eigentlich nicht nötig. Darüber solltest Du noch mal etwas nachdenken und mindestens eine Nacht drüber schlafen.

    An die anderen, die hier noch fleissig kommentiert hatten: Erstmal vielen Dank! Ihr treibt die Nutzungsstatistik meiner Seite hier kräftig in die Höhe. Eure Kommentare allerdings habe ich gelöscht, da sie keinerlei Bezug zum Thema hatten. Ich hatte es schon mal geäußert: Dies hier ist nicht das topagrar-Forum! Sämtliche Zitate aus topagrar auf diese Seite hier werden mit allem folgenden gelöscht. Wenn ihr Beiträge zu topagrar habt, dann äußert sie auch dort. Danke.

  • #8

    Schmitz Jürgen (Donnerstag, 20 März 2014 11:19)

    Tach Herr Kleensang!

    1.Es stimmt das sie kein Vorstandsmitglied mehr in SH sind.Sorry,nachdem sie es in den vergangenen Jahren noch waren.
    2.Die Falsche Meinung das der BDM nur aus aktiven Landwirten besteht,ebenso der DBV nur aus Nichtlandwirten besteht ist falsch.Nach dem nur noch Provokationen im ersten Abschnitt kommt ist dieses Thema durch.
    3.Endlich mal eine klare Aussage zum Thema Schlachthof.Gut sie stehen auf der Seite von Herr Schwarz und Herr Lüschow die die Missstände beseitigen wollen und danach wieder in Betrieb gehen lassen würden.Das Herr Lüschow im Aufsichtrat sitzt als Grund für die Missstände anzugeben ist doch primitiv.Ich möchte Fakten sehen.Keine Beschuldigungen die nicht haltbar sind.Sieht so aus als ob der BDM ein Bauernopfer sucht.
    4.Warum redet Herr Foldenauer die Milchpreise schlechter als sie sind?Um seinen eigenen Verband mehr Gehör zu verschaffen?Sonst schadet er doch den Vorständen von MEG´s Liefergemeinschaften,auch den Räten von Geno`s in ihren Verhandlungen.
    Auch den Managern von den Meiereien fällt er bei Verhandlungen in den Rücken.Um danach den Schwarzen Peter wieder Dem DBV in die Schuhe zu schieben.Komische Denke
    5.40 oder 50 Cent sind Mindestpreise die nur nach oben offen sind.Hast de mal darüber nachgedacht was diese vor Ort bedeutet?Auch andere Sparten aus dem Agrarbereich wollen Mindestpreise die sie notfalls vor Gericht durchfechten.Dies führt zu massiven Steigerungen der Inflation bei Lebensmitteln.Auch Molkereien werden durch solche Maßnahmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten kommen und Leute entlassen müssen.Durch die hohen Preise werden auch andere Anbieter aus dem Ausland angelockt auf den lukrativen Markt.Die bieten ihre Produkte billiger an.Wer kauft dann noch die Deutschen? Auch droht die Gefahr von dem Verlust von Arbeitsplätzen.
    Auch die Pachtpreise werden in ungeahnte Höhen steigen so daß es lukrativer sein wird aufzuhören.Wenn der Staat sich zu stark auf den Markt einmischt kommt das Wort mit Sch.. raus.
    5.Es wäre angenehm wenn sie die Meinungen von Leuten hier respektieren würden.Klar haben sie das Recht Beiträge zu löschen das ist ihre Seite.Aber im TA Forum ist Anarchismus angesagt.Nur die Meinungen des BDM/ABL zählen.Jeder der eine andere hat bzw.Diskutieren will wir provoziert,beleidigt und diskriminiert.Das ist nicht mein Niveau.Ich mich auch schon ein paar mal in der Redaktion beschwert die auch beleidigende Beträge gelöscht haben.
    Es geht um ein seriöse Darstellung der LW.Nicht um die Streitsucht einzelner User.
    Schönen Tach noch

    Jürgen

  • #9

    Detmar Kleensang (Donnerstag, 20 März 2014 13:16)

    Moin!
    zu 1.: Von Vorstand war keine Rede! Du hattest mir fälschlicherweise unterstellt, Beiratsmitglied zu sein. Du verhaspelst Dich immer mehr.
    zu 2.: dergleichen Meinung wie Du hier fälschlicherweise unterstellen möchtest gibt es gar nicht! Hat es nie gegeben! Du belügst Dich selber, glaubst es auch noch, und belügst dann auch noch alle anderen mit solchem Blödsinn. Wer soll Dich da noch ernst nehmen? Richtig: Niemand!
    zu 3.: Noch so eine falsche Unterstellung. Niemand hat Peter Lüschow die "Schuld" an den Missständen auf dem Schlachthof Bad Bramstedt gegeben, weil er dort im Aufsichtsrat sitzt. Ich hatte lediglich geäußert, dass es doch eigentlich nicht so weit hätte kommen können, wenn ein Vertreter der Bauern in solch einem Posten direkt vor Ort im Unternehmen sitzt. Verbunden mit der Frage, ob er denn vielleicht gepennt hätte. Eine Frage, keine Schuldzuweisung! Aber den Unterschied kennst Du offenbar auch schon nicht mehr. Du machst Dich immer lächerlicher.
    zu 4.: Stete Wiederholung falscher Aussagen machen sie nicht richtiger. Ich wiederhole noch mal die Frage an Dich: Wie soll ein Foldenauer etwas bewerkstelligen können, zu dem weder ein Sonnleitner noch ein Rukwied jemals fähig gewesen sein sollen?
    Letztere schaden den Verhandlungspositionen der Bauern und der Genossenschaften wesentlich stärker, wenn sie beständig gute Einkommensverhältnisse auf den Höfen bekunden und das auch noch öffentlich. Wem es gut geht, der braucht nicht mehr verdienen. Das sagen sich dann Verarbeitungsunternehmen sowie Handel, wenn sie dergleichen Meldungen vom Bauernverband vernehmen. Das ist das Thema Marktpsyche, dass ich Dir noch einmal an Herz gelegt hatte. Lernen, verstehen, nachdenken, dann erst das Maul aufmachen. So kann man ernst genommen werden.
    zu 5.: Das ist halt Marktwirtschaft. Wenn unsere eigene Produktion nicht wettbewerbsfähig ist (und das ist sie nicht, nicht zu kostendeckenden geschweige denn zu gewinnbringenden Preisen, vom Mittel der Betriebe ausgehend), dann wird die Produktion hier eben eingestellt. Ansonsten gäbe es nur die Möglichkeit über einen Aussenschutz, eine hiesige Produktion unter den wesentlich höheren Auflagen und somit Produktionskosten rentabel zu halten. Da dürfen Politiker wie Bürger entscheiden, was sie wollen.
    Das Thema Inflation ist jedenfalls nur vorgeschoben. Ein Scheinargument. Wieso sollten wir Bauern ständig die Inflationsbremse sein? Mit welcher Begründung? Da könnte man auch sagen, die Automobilindustrie oder die Dienstleistungsbranche sollte mal die Inflationsbremse sein. Das würde bei denen aber ganz schnell sämtliche Gewerkschaften auf den Plan rufen, die dagegen protestieren würden. Nur der Bauernverband erhebt seine Stimme nicht, wenn wir mit derart hohen Subventionen und durch kreditgestützte Produktion unterhalb Kostendeckung die Inflationsbremse machen. Das versteht kein Bürger. Und die meisten Bauern verstehen es auch nicht. Ok, bis auf die, die schon völlig verschuldet sind und eh nichts mehr machen können als stur lächeln und zu winken.
    Um die Pachtpreise würde ich mir nicht allzuviel Sorgen machen. Die werden nicht kontinuierlich steigen. Dänemark hat es auch schon erlebt, dass der Bodenmarkt plötzlich nachgab. Das hat etlichen Bauern das Genick gebrochen und es würde mich wundern, wenn dergleichen hier nicht auch mal passieren würde. Irgendwann fallen die Pachtpreise wieder. Vermutlich werden sie dies relativ schnell tun wenn es soweit ist. Das wird vermutlich denen den Betrieb kosten, die mit viel Pacht ihren verschuldeten Betrieb am laufen halten, sind doch dann plötzlich die Banksicherheiten nicht mehr das Wert was sie mal waren. Andere werden sich freuen, dass sie dann endlich ohne große Kredite Land aufkaufen oder pachten und so ihre Betriebe wettbewerbsfähiger machen können als sie es derzeit sind.

  • #10

    Detmar Kleensang (Donnerstag, 20 März 2014 13:17)

    zu 6. (Deinem zweiten 5.): Angenehm oder nicht, dies ist meine Seite und ich akzeptiere hier, was ich akzeptiere. Dies ist mein Recht, von dem ich reichlich Gebrauch machen werde. Ich akzeptiere darüber hinaus jedwede Meinung, selbst wenn sie von der meinen abweicht. Wenn sie denn gut begründet und logisch nachvollziehbar ist. Was ich nicht akzeptiere sind böswillige oder dumme Unterstellungen, Diffamierungen, Falschaussagen und Lügen. Die werden entweder von mir richtig gestellt oder dergleichen Kommentare werden ganz einfach gelöscht.
    Da ich hier nun schon etliche solcher Falschaussagen von Dir richtig gestellt habe lässt eben dieses ein eindeutiges Urteil darüber zu, was Dein Niveau ist. Und somit deckt es noch eine weitere Falschaussage Deinerseits auf, nämlich Deine Meinung über Dein eigenes Niveau.
    Du bist es, der mit Lügen, Unterstellungen, Provokationen und Beleidigungen gegen andere Bauern angehst. Etwas mehr Selbstkritik würde Dir sehr gut tun. Ansonsten bleibt am Ende nur für jeden Leser sichtbar, dass es Dir nur um die Streitsucht geht und nicht um eine seriöse Darstellung der Landwirtschaft.