Die Koalition entlastet die Bauern nun durch die Verbilligung des Agrardiesels.
Prinzipiell eine nette Idee. Sie kam schon vor ca. 40 Jahren einmal auf. Also eine lange Zeit, in der man etwas hätte machen können. Doch nun, zum aktuellen Milchtiefstpreis soll diese Maßnahme das Ruder rumreißen.
25,56 Cent pro Liter soll der Diesel jetzt kosten. Statt ca. 40 Cent. Die Mindestmengenregelung von 350 Litern nicht steuerreduzierten Diesels wurde auch gekippt sowie die Höchstmengenregelung von 10000 Litern.
Am meisten profitieren also die, die am meisten Diesel verbrauchen.
Dazu kommt natürlich noch, das die Franzosen und viele andere nach wie vor nur 0,6 Cent für den Diesel bezahlen. Die haben´s also immer noch billiger.
Trotzdem: durch diese Steuersenkung sollen die Bauern um 285 Millionen Euro entlastet werden. Den Staat soll es dabei ca. eine halbe Milliarde Euro kosten, die an Steuern weniger eingenommen werden. Was durch höhere Verschuldung finanziert werden soll.
Klasse Idee. Meine Meinung dazu: seinlassen! So eine Krücke braucht niemand. Die Bauern nicht, der Staat nicht und das Volk, also der Steuerzahler schon gar nicht.
Ein durchschnittlicher Familienbetriebs-Bauer spart damit etwa 1000 Euro Dieselsteuern pro Jahr. Bei dem aktuellen Milchpreis zahlt er aber jeden Monat(!) ca. 5000 Euro drauf.
Selbst wenn die Dieselsteuer komplett wegfallen würde, es wäre ein Tropfen auf dem heißen Stein. Genauso nutzlos wie Vorauszahlungen von Subventionen und verbilligte Kredite. Solche Maßnahmen dienen nachher nur wieder dazu, das sich der Bauernverband profilieren kann. Und das wird er ganz bestimmt tun.
Anstatt sich für eine marktwirtschaftliche Mengenregelung einzusetzen wird höchst medienwirksam an winzig kleinen Dingen gebastelt, die keinerlei Nutzen haben außer das sie eben ein Handeln vortäuschen. Im Angesicht des nahenden Wahlkampfes erstrecht traurig. Ob sich Frau Merkel mit dieser Aktion viele Freunde unter den Bauern macht? Wohl kaum.
Jens (Montag, 16 Januar 2012 11:03)
Ich glaube kaum, dass sie sich dadurch Freude gemacht haben. Die Bauern zahlen doch trotz allem immer weiter drauf und dann muss sich unsere Gesellschaft und Wirtschaft nicht wundern, wenn es auch hier bei uns immer weniger Bauern gibt, die ihre Felder etc. bewirtschaften. Es lohnt sich immer weniger.