Fakten

Basierend auf einem Kommentar in topagrar hier noch einmal das, was mir zu diesem Begriff einfiel:

 

Fakten: ein schöner Begriff. Was aber sagt er aus? Als Fakt wird allgemein eine Situation bezeichnet, in der sich Dinge nachweislich befinden.

Nun mag es unbestritten sein, dass es Fakt ist, dass der Milchmarkt liberalisiert werden soll. Das sagt aber noch lange nichts darüber aus, ob man sich von Prinzip wegen mit solchen Dingen _abfinden_ muss. Jede politische Sache ist in einer Demokratie änderbar. Und auch, und gerade, wirtschaftliche Dinge ändern sich ständig. In solchen Zusammenhängen von Fakten zu reden halte ich für wenig seriös! Wenn Märkte volatil sind, sind es die Fakten und Meinungen über Märkte ebenso. 

Und so können Fakten, so kurzlebig sie sein möchten, zwar nicht direkt geändert werden. Die Haltung zu diesen Fakten, ob sie akzeptiert werden oder ob man eventuell divergierende Maßnahmen ergreifen möchte, um neue Fakten zu schaffen, steht aber jedem frei. "Akzeptiert die Fakten" ist also nur ein frommer Wunsch derer, denen die aktuelle Sachlage zugute kommt. Nicht mehr. 

Darüber hinaus, zum Nachdenken, ein paar zusätzliche Kategorien von Wörtern, die in den Wortbereich der Tatsachen (Fakten) fallen: 

 

Irrtümer (für Tatsachen erachtete Sachverhalte, die sich bei Überprüfung als nicht der Fall erweisen), 

 

Lügen (mit der Absicht zu täuschen vorgebrachte Tatsachenbehauptungen), 

 

Fiktionen (Aussagen, die bewusst als Modelle der Realität gehandhabt werden), 

 

Phantasien (eindrückliche Vorstellungen, die ohne weitere Sinneswahrnehmungen aufkommen). 

 

Diese Begriffe lassen sich, je nach Situation, ebenso anstatt des Begriffes Fakt nennen. Wenn also von Fakten die Rede ist, sollte man sich immer auch diese Begriffe vor Augen halten und überlegen, ob nicht einer davon die Situation besser beschreibt...

 

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