Meiereiaktionstag in Hohenwestedt und Barmstedt

Am heutigen Dienstag trafen sich um 10 Uhr ca. 35 Bauern vor der Meierei Nordmilch in Hohenweststedt.

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Sie versperrten die Abfahrtswege für die LKWs, um auf ihre katastrophale Situation aufmerksam zu machen und sich gegenüber den streikenden Franzosen solidarisch zu zeigen.

 

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Nicht, um die Produkte der Meierei nicht in den Handel zu lassen, sondern weil ein Gespräch gesucht wurde. Egal, wo die Bauern hinkommen und Fragen stellen oder ihre Forderungen nach marktwirtschaftlich flexiblen Mengensteuerungen anbringen wollen, heißt es, sie seien am falschen Ort und der jeweils angesprochene gar nicht zuständig. Dies wollen sich die Bauern nicht mehr gefallen lassen, denn zuständig ist jeder in der ganzen Wirtschaftskette. Der Lebensmitteleinzelhandel genauso wie die Meiereien und Genossenschaftsverbände. Auch die Politik trägt ihren Anteil an den Entscheidungen, die zu den verheerenden Entwicklungen in der Milchwirtschaft  geführt haben.

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Als eine der größten Meiereien ist die Nordmilch auch an Entscheidungsfindungen im Marktgeschehen beteiligt und kann sich daher nicht herausreden.

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Die spontane Aktion war sehr friedlich, die Polizei zuvorkommend und verkehrsregelnd. Sie hat die Bauern auf rechtliche Belange hingewiesen, bevor es zu etwaigen Anzeigen kam.

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Begleitet wurden die Bauern von einem Trekkerkorso, der sich durch Hohenweststedt hin und her bewegte. Im Schritttempo. Der Verkehr wurde verlangsamt, aber nicht wirklich beeinträchtigt. Informationsblätter wurden an Passanten und vorbeifahrende Autos verteilt. Symphatiebekundungen waren auch heute Standard.

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SIlage wurde vor die Haupteinfahrt der Meierei gekippt. Getreu dem Motto des Tages: Macht Euch Eure Milch doch selber! Denn die Bauern wollen keine Milch mehr herstellen bzw. für unter kostendeckenden Preise verkaufen. Und wenn die Meiereien eben den Hals nicht voll kriegen können in dem sie nach immer mehr und immer billigerer Milch rufen, so sollen sie sie doch selber herstellen. Wenn sie es billiger können.

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Nachdem die Meierei mit Schadensersatzklagen drohte, weil der Schaden nach nur zwei Stunden langsam in die Millionenhöhe gehen könnte, mussten die verstreuten Teilnehmer mühsam darüber unterrichtet werden, den Platz des Geschehens zu verlassen. Und so brachen sie dann mit Verzögerung um ca. 13 Uhr auf, friedlich wie sie gekommen waren.

Weil aber die Bauern noch nicht den Mut aufgegeben hatten, trafen sich viele vor der Meierei Barmstedt wieder.

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Der Meiereichef war zufällig vor Ort und sprach in aller Ruhe mit den Bauern. Er ließ sich auch nicht von der von einem aufgebrachten LKW-Fahrer herbeigerufenen Polizei beeindrucken. Und so wurden sachgemäße Argumente ausgetauscht, was vielerortens nicht mehr möglich ist.

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Unteranderem, dass die Situation auch für die Meiereien nicht einfach sei, man allerdings laut Satzung eine Abnahmeverpflichtung auch überlieferter Milch habe. Und Satzungsänderungen wären nur mit dreiviertel Mehrheit der Genossen möglich. Da aber die Bauern selber nicht alle einer Meinung seien, hätte solch ein Anliegen wenig Aussicht auf Erfolg. Und so ging man nach einer Stunden auseinander, nachdem die Argumente gewechselt waren.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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