Sitzstreik vor Aldi-Auslieferungslager Horst

Der frühe Vogel fängt den Wurm. Ja, mag sein. Aber früh um 2 Uhr schon aus dem Bett zu kriechen fällt nicht leicht. Und dennoch, ich war nicht alleine. Vor dem Auslieferungslager des Discounters Aldi trafen sich um halb vier dann doch 40 Milchbauern.

Und so kam man überein, das Auslieferungslager des größten Preistreibers in der Milchwirtschaft zu blockieren. Immer wieder senkt Aldi als erster die Preise für Milchprodukte. Nur damit alle anderen Discounter und Vollsortimenter nachziehen. Der Preiskampf um die Vorherrschaft am Milchmarkt wird verbissen geführt, auf Kosten der Bauern. Denn ihre Produktionskosten können diese schon lange nicht mehr decken. Die Einflussmöglichkeiten auf die Genossenschaftsmeiereien sind längst nicht mehr existent. 

Die herbeieilende Polizei stand hilfreich zur Seite, wenn es um rechtliche Dinge ging. Und so wurden anliefernde LKWs auf das Betriebsgelände gelassen und auch solche wieder heruntergelassen, die von Drittfirmen kamen. Nur abfahrwillige Aldi-LKWs wurden behindert. Einige versuchten ihr Heil in der schnellen Flucht, die Bauern wollten sie dann aber doch nicht überfahren. Und so hielt man am Ende einen netten Plausch mit einigen Fahrern ab. 

Nach einigen Stunden wurde der geordnete Rückzug angetreten. Aldi kam sicherlich nicht zu Schaden, keine Gründe also für etwaige Klagen. Aber womöglich waren doch einige Aldi-Märkte am frühen Morgen nicht komplett bestückt. Auch die Kundschaft dürfte hier und dort indirekt von der Aktion Wind bekommen haben, wenn der Einkaufswagen nicht ganz voll wurde.


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